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Žametna črnina – Schwarzsamtene

Modra kavčina (Blauer Kölner), Žametna črnina oder Schwarzsamtene zählt in die ökologische Gruppe der Sorte des Schwarzmeerbeckens – Proles pontica Negr. Nach Turkovič stammt sie aus unseren Gegenden, es handelt sich höchstwahrscheinlich um unsere alte domestizierte Sorte.

In der Steiermark nannte man sie einst Blauer Kölner, Kavcina, Großblaue, Großschwarze usw. Modra kavčina war in der Vergangenheit ziemlich verbreitet an den Weinspalieren und in den Weinbergen der Steiermark, insbesondere aber in der Gegend von Dolenjska; man züchtet sie aber auch im Nordwesten Kroatiens, in kleineren Mengen auch in Deutschland und Österreich.

Das Blatt ist fünfteilig, seine Oberfläche ist gewellt, im Seiteneinschnitt hat es eine typische Zacke. Sie verzaubert mit schönen, großen Weinrispen und dicken, runden Beeren dunkelblauer Farbe, die auch gern gegessen werden. Die Haut der Beere ist dick, der Saft süß, farblos und von angenehmem säurigem Geschmack.

Žametna črnina ist eine sehr späte Sorte (sie reift im vierten Reifungszeitraum), ihre Rispen wiegen zwischen 250 und 400 g, manchmal auch mehr. Derart schwere Rispen findet man selten bei einer Sorte in Slowenien. Sie trägt viele Früchte und ist eine typische „Vieltragende“. In normalen Jahren beträgt ihr Zuckergehalt 14 bis 17 % und 8 bis 10 Promille Säure.

Žametna črnina gibt gewöhnlich hellroten Wein von reiner Farbe, der sich zum Mischen mit anderen Weinsorten und zur Herstellung sehr geschätzter Weinarten gut eignet. Zu diesen gehören: Cviček aus der Region Dolenjska, Schwarzwein aus Goijansko und Metlika, Rotwein aus Bizeljsko. Die Schwarzsamtene ist aufgrund ihrer Farbe und Säure und der sehr angenehmen primären Aromen (nach Himbeeren) Träger des Charakters der genannten Weinarten. Diese typische Farbe wird ihr aber nur bei günstigen Witterungsverhältnissen im Herbst geschenkt. Als eigenständiger Wein ist er auf dem Markt eher selten anzutreffen. Im amtlichen Sortiment Sloweniens ist sie als empfohlene Sorte in den Weinbauregionen von Bizeljsko - Sremiško, Dolenjska und Bela Krajina im Gebiet Posavje vorgesehen, aber auch als zugelassene Sorte in der Gegend von Maribor und Slovenske gorice sowie in der Weinbauregion Šmarje, Virštanj im Gebiet Posavje.

Der Ampelograf Franz Trummer hat im Jahre 1841 in der Sortenbeschreibung in der Steiermark notiert: „Modra kavčina ist in diesen Gegenden schon sehr lange bekannt. Man findet sie vor allem an den Stirnseiten von Häusern, an Weinspalieren, wo es nicht selten Reben gibt, die bis zu einer Länge von 30 m prangen. Den Eigentümern bescheren sie eine üppige Ernte.“

Herman Goethe, Direktor der Weinbauschule in Maribor, schrieb 1878 in seiner Ampelografie: „Modra kavčina ist in der Gegend der Steiermark und Kranj schon sehr lange bekannt, was besonders die uralten Reben an den Häuserspalieren belegen.“ Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts rankten einige sehr alte Reben an den Stirnseiten Mariborer Stadthäuser. Besonders bekannt waren die beiden Reben am Wasserturm und an der Stadtburg. 

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