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Stadtwinzer

Tone Zafošnik (1927 – 2012)

Von allen, die in den sechziger und siebziger Jahren die erschöpfte Alte Rebe am Lent beobachteten, ist Mag. Tone Zafošnik zu erwähnen, der eines der Mitglieder der Expertenkommission war, die vom damaligen Direktor des Amtes für Landwirtschaft Maribor, Jože Protner, ernannt wurde. Nach einigen fachlichen Besichtigungen entfernten Mag. Tone Zafošnik und Anton Vodovnik im Jahre 1981 alle abgestorbenen Zweige und konnten in den darauffolgenden Jahren mit Freude das Wachstum neuer Ranken beobachten. So sorgte der erste Hüter der Alten Rebe Tone Zafošnik über mehrere Jahrzehnte mit großem Engagement und Liebe für die heute gefeierte „Žametovko“ und ihm gebührt der größte Verdienst, dass die zweifelsfrei erste Dame der Weinreben weltweit bis heute überlebt hat. Mit der erwähnten Sorte hatte er große Erfahrungen, die er bei seiner Arbeit am Landwirtschaftsinstitut Sloweniens sammelte. Der Dank für den Erhalt der Alten Rebe gilt somit Herrn Tone Zafošnik und den Kollegen.

Stane Kocutar

Bekennt ohne Umschweife, dass er im Jahre 2010 mit Freude die Arbeit des Stadtwinzers übernahm und betrachtet es als Ehre, dass er für diese Aufgabe von seinem Vorgänger Mag. Tone Zafošnik auserwählt wurde. Seine Arbeit beschreibt er so: Die Arbeit mit der alten Dame am Lent ist angenehm und interessant. Jedes Jahr nehmen wir zuerst im Februar den Rebschnitt vor und bereiten die Pfröpflinge zur Veredlung der Rebe auf angemessener Grundlage vor. Danach muss sie von unerwünschten Wassertrieben befreit werden, sie wird gebunden und 2-3 Mal mit entsprechender Lösung gespritzt. Es folgt der Rückschnitt, die Blätter an der Häuserwand werden entfernt, damit die Weinrispe möglichst gut belüftet ist und zum Schluss erfolgt die Weinlese. Sorge um die Weinrebe bedeutet Pflege und Bewahrung des erstklassigen lebenden Andenkens unserer ursprünglichen Kultur und der außerordentlichen natürlichen Gegebenheiten dieser Gegend. Ich bereue keine Minute, welche die Rebe mir abfordert. Zu den Arbeiten am Lent komme ich gewöhnlich in den frühen Morgenstunden samstags oder sonntags. Dann ist es dort noch sehr ruhig und mit Freude sage ich, dass es gar nicht so selten geschieht, dass ich nur auf der Treppe gegenüber der Rebe sitze und über ihre ehrenhaften vier Jahrhunderte an diesem Ort nachdenke. Ich bin froh, ihr dienen zu dürfen. Das mache ich, wie der Dichter Tone Pavček sagen würde – „mitten aus dem Mark“. Für sie, für mein Maribor und mit den Gedanken an alles, was die Weinrebe mit ihrer Bewunderung und Neugier geprägt hat. Der Lohn dafür ist unschätzbar: die Schwarzsamtene treibt jedes Jahr aus, wächst, gedeiht, reich an Früchten färbt sie sich im Herbst scharlachrot und bei diesen Verwandlungen weckt sie die Bewunderung der Anbeter aus aller Welt. Darf sich ein Stadtwinzer überhaupt noch mehr wünschen?

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