Um die Ausbreitung von Covid-19 zu verhindern und gemäß den Empfehlungen der zuständigen Institutionen, ist das Haus der Alten Rebe derzeit für Besucher geschlossen. Sie erreichen uns weiterhin über die E-Mail-Adresse stara-trta@maribor.si und die Telefonnummer +386 51 335 521. Wir laden Sie herzlich ein, unseren Online-Weinshop zu besuchen und dort unsere Produkte zu kaufen. Sie können Ihre Bestellung nach vorheriger Absprache im Haus der Alten Rebe auch persönlich abholen.

Geschichte

Nur eine Legende, nur ein Märchen? Nein, die Geschichte von der Alten Rebe ist tatsächlich wahr! Sie erzählt davon, wie es möglich ist, dass in der Mariborer Altstadt Lent die Rebe der Sorte Blauer Kölner seit über 400 Jahren gedeiht, aber auch über deren Höhen und Tiefen.

Die Schwarzsamtene wurde vor dem Haus in der Straße Vojašniška ulica Nr. 8 irgendwann, gegen Ende des Mittelalters, gesetzt, also in der Zeit, als die Stadt Maribor von den Türken belagert wurde. Obwohl in deren unmittelbarer Nähe heftigste Kämpfe zwischen den Verteidigern der Stadt und den Angreifern ausgetragen wurden, überstand die Rebe dies. Im späten Mittelalter wüteten in Maribor nicht selten heftige Brände, waren doch die Häuser aus Holz und die Dächer mit Stroh gedeckt. Auch das Haus, vor dem die Alte Rebe wächst, brannte mehrere Male zum Teil nieder, doch die Alte Rebe hielt auch diesen mittelalterlichen Bränden stand.

Kein Ende der Gefahr

Um das Jahr 1870 breitete sich die Reblaus auch in unserer Region aus.  Für die Weinbauern in Europa war sie eine wahre Katastrophe, befiel doch dieser Parasit die Wurzeln der Reben und vernichtete so die meisten Weinberge. Doch der Alten Rebe konnte die Laus nichts anhaben, ihre Wurzeln reichen tief unter den Kies des Flusses, zu tief für die Reblaus. Auch die Bombardements der Stadt durch die Alliierten überstand die Rebe, obwohl das Haus, an deren Stirnseite sie wächst, bei diesen Angriffen teils zerstört wurde.

Es kamen aber noch härtere Zeiten auf die Rebe zu. Nach 1963, als entlang der Drau ein Stausee erbaut wurde, hatte die Alte Rebe richtig zu kämpfen. Da der Wasserspiegel des Flusses um mehr als drei Meter anstieg, wurde das Jahrzehnte lange Gleichgewicht des Wurzelsystems zerstört und die Rebe begann langsam abzusterben. Die Vernachlässigung des Uferteils an der Drau in den 70-er Jahren und die laienhafte Sorge um die Rebe verschlechterten ihren Zustand weiter.

Würde sie überleben?

Zum Glück wurde eine Gruppe von Experten des Institutes für Landwirtschaft auf die zähe Greisin aufmerksam, die so verhinderte, dass die Rebe gekappt und das eh schon baufällige Haus, an dem sie wuchs, abgerissen wurde. Die Experten, unter der Leitung von Mag. Tone Zafošnik, konzentrierten sich mit aller Macht auf die Revitalisierung der Rebe. Ein professioneller Rebschnitt erweckte sie zu neuem Leben. Die Alte Rebe überlebte, aber nur ganz knapp.

Seit der Renovierung des Hauses und der Pflasterung der Umgebung im Jahr 1982 gedeiht die Rebe in all ihrer Herrlichkeit; die Sorge um die Rebe obliegt heute dem Stadtwinzer. Die Rebe wurde mit den Jahren auch zu einer der Hauptsehenswürdigkeiten Sloweniens, ist sie doch im Guinnessbuch der Rekorde offiziell als älteste Rebe der Welt eingetragen. 

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